Supply Chain Situation
Aktualisiert: Februar 2023
Aktualisiert: Februar 2023
Liebe Kund:innen,
seit Beginn der Corona-Krise haben sehen wir uns mit starken Problemen in der Lieferkette konfrontiert. Es bleibt leider weiterhin holprig bei den Auslieferungen. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um uns für die aktuellen Lieferverzögerungen, die einige unserer Modelle betreffen, um Entschuldigung zu bitten und euch zu versichern, dass wir alles tun diese zu verringern oder erst gar nicht entstehen zu lassen. In Zeiten einer weltweiten Pandemie, zusätzlicher kriegerischer Auseinandersetzungen innerhalb Europas, einer generellen Rohstoffknappheit und einem nie dagewesenen Bike-Boom ist das eine echte Herausforderung. Wir würden sogar so weit gehen, es als die größte Herausforderung unserer Firmengeschichte zu bezeichnen. In diesem Newsbeitrag möchten wir versuchen Erklärungen und Hintergründe zu geben und zu bekräftigen, dass wir in der Situation mit unseren Händlern im Schulterschluss stehen und gemeinsam versuchen die Räder in die Läden zu bekommen.
Unter anderem aufgrund von anhaltender Rohmaterialknappheit – insbesondere Aluminium, Kautschuk und Stahl – kämpfen wir nach wie vor mit hoher Volatilität der Lieferzusagen unserer Lieferanten. Ein weiterer Faktor, der die Lieferzeiten in sehr kurzen Zeitsprüngen ansteigen lässt, ist die bereits überdurchschnittlich hohe und weiter steigende Nachfrage von Fahrradkomponenten auf dem Weltmarkt. Im Vergleich zu Vor-Corona haben sich die Lieferzeiten teilweise verfünffacht. Das hat einerseits mit der gesteigerten Nachfrage zu tun, andererseits sind aber auch die Produktionskapazitäten aufgrund von Corona-Maßnahmen dezimiert bzw. teilweise auch durch vorübergehende Werksschließungen temporär ausgesetzt. Ein solches dynamisches Wachstum ist in der Fahrradbranche einzigartig und noch nie dagewesen, sodass Fahrradhersteller und Zulieferer vor großen Herausforderungen stehen.
Seit Herbst 2022 sinken die Lieferzeiten der Lieferanten, auch teilweise deutlich. Dennoch gibt es leider immer noch einzelne Bauteilgruppen, u.a. Schaltungskomponenten, elektronische oder auch exklusiv für uns gefertigte Bauteile, die weiterhin die Herstellzeitschiene eines Gesamtbikes erhöht halten. Zusammenfassend können wir aber sagen, dass es einen positiven Trend hin zu besserer Planbarkeit gibt und wir hoffentlich bald wieder mit kürzeren und verlässlichen Produktionsdaten rechnen können.
Wir als Hersteller reagieren darauf mit der massiven Erweiterung unseres Planungshorizonts und haben unser Monitoring intensiviert. So prüfen wir drohende Verzögerungen schon sehr weit im Voraus, um frühzeitig reagieren zu können. Zudem kompensieren wir derzeit Lieferverzögerungen in nie dagewesenem Maße mit Luftfrachtsendungen statt herkömmlicher Seefracht für die Teile aus Fernost. Spezifikationsänderungen versuchen wir allerdings weitestgehend zu vermeiden, um die Exklusivität unserer Räder zu wahren. Seid versichert, dass wir alle Hebel in Bewegung setzen, bereits kommunizierte Liefertermine zu halten oder Verschiebungen möglichst gering zu halten.
Unsere Zulieferer versuchen gerade ebenso alles in ihrer Macht stehende, um die Produktionskapazitäten hochzufahren und der Nachfrage gerecht zu werden, sodass die Lieferzeiten nicht ins Unermessliche ansteigen. Aber auch dem sind Grenzen gesetzt, da dies oft mit baulichen Maßnahmen und der Beschaffung von Spezialmaschinen verbunden ist.
Konkret gesagt sind die Gründe für Verzögerungen bei jedem Modell sehr individuell und schlimmer noch – auch sehr dynamisch. Ist es in der einen Woche die Bremse, die verspätet kommt, kann es in der nächsten Woche die Gabel sein, die plötzlich mit einem verspäteten Liefertermin vom Lieferanten angekündigt wird. Die Krux liegt aber auch darin, dass wenn eine Komponente für die Produktion fehlt und sei sie vermeintlich noch so unwichtig, führt es dazu, dass die Produktion dieses Modells nicht beginnen kann. Zurzeit sind vor allem unsere Modelle Gustav, Greta, Emil und Emilia betroffen und mussten aufgrund von Lieferengpässen bei Shimano im Produktionsplan massiv verschoben werden. Wir arbeiten hier aber an alternativen Spezifikationen, um die Verzögerungen so minimal wie möglich zu halten.
Wir möchten noch einmal aufrichtig für die Lieferverzögerungen um Entschuldigung bitten und hoffen, dass unsere Räder trotzdem für viele schöne Radfahrstunden sorgen werden.
Martin Schellhase und Jörg Schindelhauer